Das Internet als Selbstbedienungsladen: Teil2 mit neuen Fällen (Update)
Seit meinem Artikel über Design- und Contentklau vom vergangenen Freitag, quilt mein Postfach mit Nachrichten über. Sehr viel Zuspruch, Empörung über das Geschehene, aber auch einige kritische Meinungen haben mich seither erreicht. Zu den Kritikpunkten gehört vor allen Dingen, weswegen ich „so ein Fass aufmache“, nur weil meine Seite nun kopiert wurde, da sowas schließlich jedem einmal passiert.
Prinzipiell richtig, so gut wie jeder, der eine ansprsignechende Seite sein eigenen nennt, wird schon einmal in der ein oder anderen Form mit dieser Problematik konfrontiert worden sein. Allerdings habe ich auch erwähnt, dass ich mich seit über fünf Jahren mit dieser Problematik bezüglich meiner Seite und auch von mir realisierter kommerzieller Projekte herumärgern muss. Wäre sowas ein einmaliger Ausnahmefall, ich würde die Sache stillschweigend aus der Welt schaffen. Allerdings ist soetwas kein Einzelfall, sondern ein permanenter Zustand und das in diesem Fall die komplette Seite 1:1 übernommen wurde, hatte das Fass einfach zum überlaufen gebracht und dies war auch der Grund, weswegen ich zum erstenmal einen solchen Vorfall publik gemacht habe.
Zu jedem Monatsende begebe ich mich gezielt auf die Suche nach von mir übernommenem und kopiertem Content, sei es Leistungsübersicht samt Unterkategorien, meine AGB´s oder sonstige von mir veröffentlichte Inhalte. Damit diese Kritiker nun aber einmal nachvollziehen können, was denn nun meine Alltäglichen Erfahrungen bezüglich Design- und Contentklau sind, hier die aktuellen Sahnehäubchen dieses Wochenendes:
X-Designs
Der erste Unkreative Kopf im Bunde ist Adrian Meier aus Kaltenbach in der Schweiz und er betreibt eine mehr oder minder unprofessionelle Webdesign-Seite mit dem innovativen Namen X-Designs.
Was wurde kopiert?
- Home: Statusanzeige Aktuelle Projekte inkl. von mir kopierter Status-Grafiken
- Works: Komplette Übernahme der Texte aus meiner Leistungsübersicht
- Preise: Einführungstext der Rubrik aus meiner Leistungsübersicht übernommen
- Referenzen: Aufbau und visueller Stil meiner Referenzen übernommen inkl. gleicher Darstellung als Polaroid (*)
- AGB: Die kompletten AGB wurden von meiner Seite kopiert und auf X-Designs abgeändert
Screenshots und Link zur Homepage:
WCS
Die nächste Seite im Bunde der angeblich Kreativen Köpfe von gewerblichen Webdesignern, welche die Kosten und Mühen eines Texters oder des Eigenengagements gescheut haben. Die von mir übernommenen Texte stammen jedoch noch von meiner „alten“ Homepage, welche ab Ende Januar 2007 durch die jetzige ersetzt wurde. Da ich einige Texte bei meiner jetztigen Version etwas überarbeitet habe, stimmen diese mit den vorliegenden Screenshots nicht mehr genau überein, aber wie gesagt exakt 1:1 mit den Texten meiner Vorgängerversion.
Was wurde kopiert?
- Profil: Fast das gesamte Profil wurde aus meiner Leistungsübersicht zusammengestellt und marginal erweitert.
- AGB: Die kompletten AGB wurden von meiner Seite kopiert und abgeändert
Screenshots und Link zur Homepage:
- Screenshot: Profil
- Screenshot: Profil›Webdesign
- Screenshot: Profil›Webmarketing
- Screenshot: Profil›E-Business
- Screenshot: Profil›Projektrealisation
- Screenshot: AGB
- Link zur Homepage
Interprogs IT Professionals
Interprogs.de, betrieben von MBCIS, Inhaber Marcus Berthold aus Bad Toelz ist anscheinend ebenfalls überfordert, wenn es darum geht, die Dienstleistungen des eigenen Unternehmens in Worte zu fassen:
Was wurde kopiert?
- Service & Lösungen›Online Shop: Leistungsbeschreibung exakt aus meiner Leistungsübersicht übernommen.
Screenshots und Link zur Homepage:
designisafake
Auch der Betreiber der Seite „design is a fake“, ist kein Freund davon, die AGB auf seine eigenen Bedürfnisse zu zuschneiden und zu erstellen. Ist ja auch mit Copy & Paste soviel einfacher. Ach ja, diese AGB stammen ebenfalls von meiner Vorgängerversion:
Was wurde kopiert?
- AGB: Die kompletten AGB wurden von meiner Seite kopiert und auf designisafake abgeändert
Screenshots und Link zur Homepage:
Ein weiterer Kandidat wird nicht veröffentlicht, da ich mit ihm bereits gestern eine Unterredung hatte und seine Seite bzw. die von mir übernommenen Elemente nur teilweise wirkliche Kopien waren, hauptsächlich jedoch als Anregung für eine eigene Interpretation genutzt wurden. Da es sich jedoch ebenfalls um einen kommerziellen Webdesign-Dienst handelte, war ich mit einigen Elementen nicht einverstanden, welche aber auf meine Bitte hin entfernt bzw. geändert wurden.
Nun, wie spürt man gerade diese ganzen Contentdiebstähle auf? Nichts einfacher als das. Zum einen kann man den Dienst Copyscape verwenden, welche angegebene Seiten und Unterseiten nach gleichen Wortlauten durchsucht, oder man verwendet die gute alte Zitatsuche von Google. Um nach einem Zitat bzw. nach einer Textkonstellation in Google zu suchen, den Text einfach in Anführungszeichen („“) setzen und die Suche starten. Google ist eine Volltextsuchmaschine und ermöglicht eben durch die Zitatsuche auch ganze Texte aufzuspüren.
Als kleines Beispiel, hier einmal mein Einführungs-Text meiner Leistungsübersicht vor dem 30. Januar (sprich vor Umstellung der neuen Seite):
Internet wird heutzutage mehr als nur „groß geschrieben“ – Internet heißt Kommunikation. Ich gestalte mit Ihnen Ihren ganz persönlichen, professionellen Internetauftritt und nutze dabei die neuesten Technologien der Programmierung, der Entwicklung und des Grafikdesigns. Jeder, der sich auf dem freien Markt etablieren will, muss entsprechend professionell im World Wide Web präsent sein.
Nun einfach einmal z.B. „Internet wird heutzutage mehr als nur „groß geschrieben“ – Internet heißt Kommunikation“ in der Google-Suche eingeben…
Vielleicht sieht jetzt der ein oder andere, weshalb eine Seite wie RipperHunting durchaus ihre Daseinsberechtigung haben wird und weswegen auch einem Gemütsmenschen wie mir, irgendwann einmal der Kragen platzt. Wäre ich ein Linker Finger, so könnte ich, wie eine ganz bestimmte „Kochbuch-Seite“, durchaus ein nicht zu verachtendes Zubrot durch Abmahnungen verdienen … bin ich aber nunmal nicht 🙂
Ach ja, alle oben genannten „Unternehmen“ werden natürlich per eMail von mir benachrichtigt und zur Einstellung und Entfernung der von mir übernommenen Inhalte aufgefordert.
Update 30.05.2007 – 14.10 Uhr: Adrian Meier von X-Designs.ch hat sich mittlerweile bei mir per Mail gemeldet und die Inhalte entfernt. Auch habe ich ein nettes Telefonat mit ihm geführt und freue mich, das hier wieder jemand auf den „rechten Weg“ zurückkehrt und seine Fehler einsieht. Auch Lobenswert, das er sich auf seiner eigenen Seite nochmals öffentlich entschuldigt … sowas zeigt „standing“ und Einsicht.
Update 30.05.2007 – 14.50 Uhr: Wie ich mir fast schon gedacht hatte, ist die gestrige Mail an Interprogs im dortigen Spam-Ordner gelandet. Nach einem kurzen Telefonat und Klärung, ist man auch hier einsichtig, womit dieser Fall nun ebenfalls aus der Welt geschafft ist und die von mir übernommen Inhalte werden schnellstmöglich entfernt.
Update 30.05.2007 – 19.00 Uhr: Auch WCS hat sich mittlerweile telefonisch bei mir gemeldet und für die Übernahme meiner Leistungsübersichten entschuldigt. Die Seite ist momentan komplett vom Netz.
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Tags: Contentdiebstahl, Internet, Plagiate, Ripper
schrieb am 29. Mai 2007 um 15:27 Uhr
Deine Tutorials sind doch bestimmt auch gefundenes Fressen für Kopierer, oder nicht?
Aber ist schon krass, wie viele Leute die Texte und Grafiken anderer einfach so kopieren.
schrieb am 29. Mai 2007 um 15:32 Uhr
Ja leider auch die Tutorials bleiben diesbezüglich nicht verschont, allerdings fragen zu meiner Freude die meisten Seiten oder Foren vor einer Veröffentlichung um Erlaubnis und hinterlegen auch einen Autorenlink (so wie es sein soll). Dann habe ich auch normalerweise nichts gegen eine Veröffentlichung (Ausnahme: Seiten die überhaupt keinen eigenen Inhalt bieten und lediglich die Arbeiten anderer Autoren veröffentlichen wollen. Eine Seite, die keine eigenen Ideen beisteuert, hat in meinen Augen keine wirkliche Daseinsberechtigung und nur die Inhalte anderer noch einmal abdrucken, drückt die Quintessenz solcher Seiten auf den Nullpunkt).
schrieb am 29. Mai 2007 um 16:35 Uhr
Uff, also langsam wird das schon ziehmlich unverschämt finde ich.. Würdest du jetzt gerichtlich vorgehen, dann bekommst du doch Zustimmung, oder nicht? Würde mich mal interessieren 🙂
schrieb am 29. Mai 2007 um 16:59 Uhr
Stefan, nicht langsam, das hier oben ist Alltag, nochmal ich mach das einmal jeden Monat, und jedesmal hab ich 5-10 Kandidaten, es ist Routine bei mir. Bis Dato habe ich den Anwalt erst 2 eingeschaltet, dabei ging es jedoch um die Kopie von gewerblichen Projekten, welche ich erstellt hatte, da gibt es kein Pardon.
Bei sowas hier ruf ich entweder an oder schreib ne Mail mit der Aufforderung, alle von mir kopierten Inhalte zu entfernen. Wird dieser Aufforderung keine Folge geleistet, dann erst kommt der Anwalt ins Spiel … nur reichte bis Dato eigentlich immer schon die Androhung des selbigen.
Ach ja, erst wenn einer Unterlassungserklärung von mir durch eine Negative Feststellungsklage entgegengewirkt wird und der darauf folgende Vergleich (Anwalt von mir und der Gegenseite werden im Normalfall dazu raten sich außergerichtlich zu einigen) keine Lösung bringt, dann käme es zu einem Prozess.
Bis Dato rieten die gegnerischen Anwälte, welche die Gegenseite in beiden Fällen hinzugezogen hatten, zu einer Einigung zu meinen Gunsten, da die Beweislage und der Tatbestand einfach zu erdrückend waren und vor Gericht keine Aussicht auf Erfolg für meine Gegenseite bestand.
schrieb am 29. Mai 2007 um 17:17 Uhr
Schon schlimm wenn sowas zur Tagesordnung gehört.. Wieviel sich diese Leute leisten ist echt schon kriminell. Hoffe mal das wird durch ripperhunting ein wenig besser und schwerer.
schrieb am 29. Mai 2007 um 17:25 Uhr
Das glaube ich weniger, nur wird durch diese Seite einmal Gnadenlos aufgedeckt und die Übeltäter an die Öffentlichkeit getragen.
Wie du in meinen Beispielen oben siehst, handelt es sich durchweg um „Gewerbetreibende“ und jemand der sich schon für den eigenen Internetauftritt nach Lust und Laune bei anderen bedient, der wird evtl. davor auch bei Kundenprojekten nicht zurück schrecken.
Auch damit wurde ich schon mehrfach konfrontiert.
schrieb am 29. Mai 2007 um 17:52 Uhr
Hallo Ulf,
ich hätt da mal eine Frage. Ist es gesetzlich nötig, dass ich jemanden um die Erlaubnis frage, seine Tutorials auf meiner Page zur veröffentlichen (natürlich mit Backlink) ?
Oder kann ich das einfach so machen, weil ich hab eine Anfrage gesendet und bekomme keine Antwort !
schrieb am 29. Mai 2007 um 18:01 Uhr
Th0mas, soweit ich weiß, kannst du auch ohne Erlaubnis des Autors ein Tutorial auf deiner Seite benutzen. Du musst ledeglich die Quelle dazu schreiben.
Korriegiert mich wenn ich ich mir irre.
schrieb am 29. Mai 2007 um 18:25 Uhr
@Th0mas: Nein eigentlich nicht, sofern eine Quellenangabe mit Link zur Autorenseite vorhanden ist, hast du deinen Teil erfüllt … aber ich bin sicher das sicher jeder Autor freut, informiert zu werden und so lernt er ja auch vielleicht mal deine Seite kennen 🙂
Klick dazu vielleicht einmal im Footer meiner Seite auf die Creative Commons Licence, welche für meine Artikel gilt.
schrieb am 29. Mai 2007 um 18:25 Uhr
Das glaube ich eher weniger. Immerhin würde ich ja damit eine fremde Aussage, zunächst mal egal wie die ist, in ungefragtes … ich nenne es mal redaktionelles Umfeld holen. Mal extremes Beispiel zur Verdeutlichung: Bischof Gläubig gibt Gitarrenstimmtipps und die werden quellgenannt auf der größten Black-Metal-Plattform reingeholt. Der freut sich da sicher nicht.
Wobei ich jetzt null Plan hab, inwieweit die Schöpfungshöhe da reinspielt, wenn überhaupt. Fällt es beim 2871 Aqua-Button-Tut für Photoshop eigentlich noch auf, ob das kopiert wurde oder nicht?
P.S. Ulf, ich meinte nicht dich direkt mit dem Aqua-Button 🙂
schrieb am 29. Mai 2007 um 18:33 Uhr
@Asi Prollowski: Sorry, aber du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, wir sprechen gerade von Tutorials und die haben nix mit Greneübergreifender Musik gemein, weswegen dein Beispiel eher unpassend ist.
Und jedem ist es freigestellt, ob er nun zulässt, das seine Tutorials unter Angabe der Quelle veröffentlicht werden dürfen oder nicht. Sollte man also strikt dagegen sein, so kann man dies unübersehbar auf seiner Seite mitteilen (ob sich daran gehalten wird, steht da natürlich wieder auf einem anderen Blatt).
Wie gesagt ich habe für meine Artikel, welche ich hier auf der Seite verfasse eine Creative Commons Licence eingerichtet, die genau sagt, was mit meinem Geschreibsel angestellt werden darf und was nicht.
Wohlgemerkt für meine Artikel die ich hier schreibe, dies umfasst nicht die Tutorials, da möchte ich vorher schon sehen, wo diese veröffentlicht werden, da ich ja oben schon erwähnt habe, nicht möchte das sie auf Seiten erscheinen, die selbst keinen Inhalt zustande bringen.
Update: Um das einmal kurz zu verdeutlichen ein kleines Beispiel aus der Praxis 😉
Vor einigen Wochen bin ich auf eine Seite aufmerksam geworden (tauchte in meinen Logs als Referrer auf), welche auf verschiedene Tutorials aus den Bereichen Photoshop, Illustrator, Cinema 4D, etc. verwiesen hat und auch direkt auf die Autorenseite verlinkte. Eine Sache die ich eigentlich sehr begrüße, da mir dies zusätzliche Besucher einbringt, ich also normalerweise keine Einwände dagegen habe. Nur war diese Seite zu geschissen (sorry für den Ausdruck, aber treffender kann ich es nicht ausdrücken) mit Google AdSense und Werbebannern. Klickte man auf ein aufgeführtes Tutorial, so wurde die Autoren-Webseite in einem Iframe geöffnet, der Header jedoch, welcher 1/3 der Seite einnahm, war ebenfalls vollgestopft mit Werbung und Bannern. Hier wurde also auf ganz billige Weise (und die Seite war wirklich unterirdisch billig) versucht mit den Artikeln und den Arbeiten anderer (es waren nicht nur meine Tutorials sondern auch viele andere Seiten verlinkt) den schnellen Euro zu machen. Und gegen so etwas habe ich entschieden etwas einzuwenden, was der Betreiber auch prompt zu hören bekam.
Also zum Verständnis, wenn Foren oder Boards auf meine Tutorials verlinken oder diese in ihren Foren mit Quellenangabe veröffentlichen, absolut kein Problem, da brauch man mich auch nicht für anzuschreiben und um Erlaubnis zu Fragen. Die Szene wurde in Boards gegründet und auch ich habe dort meine Wurzeln und damit stehe ich automatisch hinter jedem GFX-Board und freue mich über die Veröffentlichung meiner Tutorials dort. Möchte eine Webseite, also z.B. eine Tutorialsseite meine Tutorials bei sich veröffentlichen, so möchte ich da vorher schon von erfahren, da ich hier je nach Seite individuell abwäge. Melden sich kommerzielle Seiten, sprich Webdesign, etc. die ähnlich wie ich jedoch zusätzlich zu den kommerziellen Dienstleistungen eben Freebies anbieten möchten, dafür jedoch meine Tutorials verwenden möchten, lautet die Antwort durch die Bank weg Nein.
schrieb am 29. Mai 2007 um 19:25 Uhr
Kannst du kurz schildern, wie denn sich so ein Rip vor Gericht beweisen lässt? Das würde mich mal interessieren, du sprichst zwar von einer erdrückenden Last an Beweisen, aber was ist, wenn du Ripper sofort nachdem du ihm die Mahnmail geschrieben hast, die Seite löscht? Dann hast du nur noch deine Screenshots… und mal ehrlich: Das ist kein vor Gericht verwendbarer Beweis :/
Also, wie sieht es da aus?
schrieb am 29. Mai 2007 um 19:58 Uhr
Ich denke, die »Mahnmail« wird dann aktiv, wenn es nur um »Ich werde böse, lösch das bis Freitag« geht. Ist es gelöscht, dann ist der Zweck erfüllt.
Ich für meinen Teil mache von meinen Entwürfen, mal egal ob Print oder Web, Ausdrucke und schicke die per Einschreiben an mich selber. Dieser verschlossene Umschlag verbleibt ungeöffnet im Archiv. Sicher ersetzt dieses Vorgehen keinen Notar, aber ein Poststempel mit Datum ist auf jeden Fall schomal eine Vorlage, die der Beklagte erstmal toppen muss. Ich nenne das mal »halbamtlich«.
Im weiteren könnte man bei Bedarf unabhängige Zeugen an den Start bringen, derer wird man im Internetcafé schonmal habhaft.
schrieb am 29. Mai 2007 um 20:41 Uhr
Es gibt einige Möglichkeiten zur Beweissicherung nur werde ich auf diese hier nicht im Detail eingehen.
Eine kann ich jedoch ruhig nennen, nämlich das ich der einzige bin, der z.B. über die orginalen PSD-Dateien des Grunddesigns in Photoshop verfügt und alleine daran schon beweisen kann, das ich das Design erstellt habe und nicht aus dem Browser zusammengepflückt. Dies ist eigentlich der Hauptbeweis, dass ich der Urheber des Designs bin.
Ansonsten werfe ich mal noch kurz die Begriffe Google-Cache sowie Wayback Machine hier ein.
Der Rest ist Betriebsgeheimnis 🙂
schrieb am 29. Mai 2007 um 22:42 Uhr
Zum Fall X-Designs, in der Schweiz ist es nicht nötig eine Impressum auf seiner Seite zu haben (auch bei gewerblichen Projekten). Wie es mit der Gewerbeerlaubnis aussieht weiß ich allerdings nicht.
schrieb am 30. Mai 2007 um 01:07 Uhr
Ok, kann ich verstehen.
Was ist wenn der Ripper stur behauptet er hätte das Design selbst gemacht, was eventuell auch stimmt – ich maße mir mal an, die meisten deiner Designs im groben kopieren zu können – dann existieren doch jeweils 2 PSD-Dateien. Wie weißt du jetzt nach, dass du derjenige bist, der die Idee zuerst hatte.
Ich habe gelesen, dass es gelegentlich vorkommt, dass Erfindungen auf vollkommen verschiedenen Patentämtern auf der anderen Seite des Globus‘ angemeldet werden, ohne Verbindung zwischen beiden Erfindern.
schrieb am 30. Mai 2007 um 02:41 Uhr
Um wieder auf die RipperHunting-Geschichte zurückzukommen:
Mich würden die Hintergründe der Schließung der Originalseite interessieren. Spekulation: So ein Anprangern ist Rufmord, geschäftsschädigend und damit genauso strafbar wie das Rippen.
Ich nehme mal an das du dich in die Richtung auch rechtlich beraten hast lassen, ich bitte um Auskunft. Ansonsten finde ich die Idee super, da ich selbst gerne durch die Ripliste der damaligen Seite geschmökert habe.
schrieb am 30. Mai 2007 um 08:54 Uhr
@Jan: Mach dir nicht so viele „wenn aber jetzt …“ Gedanken, glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass der original Urheber dies auch mit Leichtigkeit beweisen kann und das diese Beweise auch vor Gericht standhalten. Es geht normalerweise mehr darum, zu beweisen, das gerippt bzw. Content gestohlen wurde und dies muss schlüssig und unumstößlich bewiesen werden.
Allerdings erledigt sich auch dieses Thema zum größten Teil, sobald man einen Anwalt hinzuzieht, denn der sieht dann das Plagiat live und in Farbe und somit hat man einen juristisch einwandfreien Zeugen, der Rest ist obligatorisch und dient lediglich zu Anschauungszwecken.
@Sven: Warum die alte RipperHunting.com seine Tore geschlossen hat, kann ich nicht sagen. Soweit ich noch in Erinnerung hatte, wurde das Projekt zum Ende hin von den ursprünglichen Initiatoren mangels Zeit an die Community bzw. an einen aus der Community weitergegeben, danach ging das Projekt den Bach runter und wurde schließlich ganz eingestellt. Die Domain liegt brach, ist jedoch auf Hawai registriert. Habe diesbezüglich schon Kontakt dorthin aufgenommen und versucht diese Domain zu übernehmen, jedoch bis Dato noch keine Antwort erhalten.
Und natürlich sichere ich mich ab 🙂 Wer mich kennt, der weiß das ich keine halben Sachen mache, aber dazu habe ich schon was unter dem Artikel für ripperhunting.de geschrieben.
schrieb am 30. Mai 2007 um 13:27 Uhr
Nun, dann wünsche ich viel Erfolg mit dem Projekt 🙂
Werde mich sicherlich an der Sache beteiligen und fleissig Rips zusammentragen.
schrieb am 30. Mai 2007 um 14:13 Uhr
… erste Reaktionen der Betreiber als Update oben am Schluss des Artikels …
schrieb am 30. Mai 2007 um 21:36 Uhr
Hallo Ulf
ich finde es sehr gut, das du ein Link zu Copyscape gesetzt hast. Ich finde diesen Dienst ganz gut, aber :
Gibt es auch eine Möglichkeit, Quellcodes oder Grafiken abzugleichen ? Weil ich schon divere Forenstyles for free gemacht habe ( allerdings mit Copyright ) und auch oft bemerke, dass dies Copyrights einfach entfernt werden. Per Copyscape hab ich leider nicht die möglichkeit den Quellcode oderso abzugleichen, und da der Content ja anders ist, bringt das auch nicht viel.
Hasst du da vielleicht eine Idee ?
mfg Roman
schrieb am 31. Mai 2007 um 08:55 Uhr
Hallo Roman, für Code und Grafik ist mir bis Dato jedenfalls kein Online Dienst bekannt (aber auch ich kenne nicht alles :-)) Aber gerade bei Quellcode wird es sehr schwer, eine Kopie nachzuweisen, da Code immer gleich strukturiert ist und kleinere Codeschnippsel so gut wie gleich ausschauen. Erst wenn der komplette Quellcode identisch ist, hat man eine Nachweismöglichkeit.
Bei Grafiken wird es noch schwerer, da meist die Grafiken nochmals gespeichert werden und sich somit grundlegend in der Qualität (z.B. bei JPG) ändern. Bei dem Fall als meine Seite kopiert wurde und meine Logo im Header durch dieses Dragon ersetzt wurde, hatte die ursprüngliche Headergrafik bei mir rund 60KB, bei Dragon später 135KB. Das liegt zum einen daran, das JPG eben ein Komprimierungsverfahren ist und mit jedem speichern die Grafik merklich an Qualität verliert, so musste auch Dragon die Grafik nach seiner Bearbeitung im höchsten Modus (80-100%) als JPG speichern, damit sich der optische Verlust in Grenzen hielt.
Hätte man nun also diese beiden Grafiken gegenübergestellt, hätte wohl kein Mustererkennungs-Algorithmus hier einen Zusammenhang feststellen können. Klar, bei unangetasteten Grafiken wäre dies kein Problem, aber dennoch denke ich, das du hier von selber auf die Suche gehen musst, diese Arbeit wird dir kein Programm oder Dienst abnehmen können.
Text und Content sind kein Problem, aber Quellcode und Grafiken lassen sich nicht automatisiert finden (außer du verwendest spezielle Kniffe und Hinweise im Quellcode, um diesen schnell wiederfinden zu können, da jedoch der Quellcode meist als erstes überarbeitet und gefiltert wird, was bei meinem ja auch der Fall war, ist die Chance sehr gering, das solche Einträge erhalten bleiben).
schrieb am 1. Juni 2007 um 15:29 Uhr
Ich habe da noch eine Seite gefunden die den Text von dir kopiert hat: (Link entfernt vom Admin)
schrieb am 1. Juni 2007 um 15:35 Uhr
@Dennis: Ja die Seite ist mir schon seit langem bekannt und hat sich nicht nur an meinen Texten sondern auch einer meiner alten Startseite bedient und diese originalgetreu nachempfunden (Nur Logo und Name ausgetauscht und Textfarbe geändert).
Allerdings wird diese Seite, wie viele andere die ich schon gefunden habe, nicht mehr aktualisiert und liegt seit langem brach. Dort ist weder telefonisch noch per Mail jemand zu erreichen. Also eine Internet-Leiche die eben vor sich hin dümpelt.
schrieb am 2. Juni 2007 um 22:20 Uhr
Wenn die wenigstens von einer eher wenig populären Seite stehlen würden könnt Ich es ja noch verstehen. Aber diese Seite hat sich ja mitlerweile einen riesen Hype angelacht. Der Name Ulf Theis ist publik im Netz! Ich würd mal frech behaupten das jeder 5-6 Internetuser zumindest schon einmal den Namen gehört oder sogar schon die Seite gesehen hat. Da ist die Chance erwischt zu werden ziemlich groß. Ich bin auf RipperHunting sehr gespannt… =)
PS: Schön mal wieder was von dir zu lesen, nachdem du lange Zeit weg warst.
schrieb am 3. Juni 2007 um 16:13 Uhr
Jawohl ein Pranger. Richtig so. Sowas fehlt aber auch im wahren Leben. Mal sehen, wer sich privat was zu Schulden kommen lässt!
Und dann an der Bushaltestelle anplakatieren!
Nein, im Ernst. Ich denke, es hätte andere Lösungswege gegeben, als diesen Pixelgulag a la ripperhunting.de – wirklich.
Mittelalterliche Methoden – und ich hoffe, einigen Leuten kommen ihre Verfehlungen, die sie mal begangen haben richtig hinterher 🙂
schrieb am 3. Juni 2007 um 16:43 Uhr
Ja, dann zeig mir andere Lösungswege auf? Der juristische Weg vielleicht? Sorry aber von Abmahnungen und Unterlassungserklärungen halte ich überhaupt nichts. Ein Werkzeug dem sich jeder Depp verschreibt und das nicht auf Recht oder Unrecht hinauszielt, sondern fadenscheiniges Rechtsgefühl durch Einsatz von monetären Meinungsverstärkern bestimmt. Je mehr Geld jemand in sein „Recht“ pumpen kann, desto eher ist es auch das Recht aus juristischer Sicht.
Also, welche anderen Lösungswege schweben dir vor? Dir ist so etwas noch nicht passiert, entweder hast du keine eigene Seite oder sie ist weder inhaltlich noch optisch für Ripper interessant, sonst würdest du merken, wie klein der Radius deiner Handlungsmöglichkeiten in solchen Fällen ist.
Da ich also wie gesagt kein Freund des juristischen Weges bin, bleibt mir nur die Möglichkeit die Übeltäter dort zu treffen, wo es wirklich weh tut … ihrem Ego. Und solche Fälle öffentlich bekannt zu machen gibt den betroffenen wie mir auch wieder ein Gefühl von Genugtuung.
Aber wie gesagt, bin gespannt auf deine Alternativen, oder gehörst du zu den Leuten die immer Alternative Wege zu jedem Furz predigen, aber konkret immer um den heißen Brei reden und überhaupt keine solchen Wege nennen können.
schrieb am 3. Juni 2007 um 18:20 Uhr
Hallo,
also ich finde das eine gute Idee mit dem Blog und so.
Zwar sind meine Seiten wahrscheinlich nicht für Ripper interessant, jedoch würde ich solch einen Blog auch unterstützen(weiss zwar nicht wie, aber egal :D)..
Hoffe das wird was.
schrieb am 3. Juni 2007 um 23:51 Uhr
Die Unterstützung ist für jeden einfach und simpel, jedoch groß in der Wirkung … einen Backlink auf die Seite setzen, dadurch wird die Seite bekannt und bekommt Einfluss.
schrieb am 22. Oktober 2009 um 13:30 Uhr
Hallo Ulf,
Datum ich kann Dir nur beipflichten und muss Deine Ausdauer anerkennen, immer wieder direkt auf die Leute zuzugehen, wenn du sie findest bzw. sie Dir schon regelrecht in den Schoß fallen.
Ich war zehn Jahre als selbständiger EDV-Dozent tätig und hatte mein Gewerbe allgemein als „EDV-Dienstleistungen“ angemeldet, um auch andere Bereiche wie Webdesign mit anbieten zu können. Mir ist es ebenfalls mehrfach passiert, das sowohl meine eigenen Seiten als auch die für meine Kunden erstellten Seiten in Inhalt und Layout frech kopiert wurden. Meistens waren die „Inhaber“ dieser Plagiate mit irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Adressen angegeben, manche sogar im Ausland. Da halfen mir meine originalen PSD-Dateien auch nicht weiter und sollte ich ohne richtiges „Ziel“ gleich einen Anwalt darauf anzusetzen? Der kostet ja schließlich auch Geld und da kommt schon die folgende Frage auf: warum muss ICH eigentlich Geld ausgeben, wenn sich ANDERE mir gegenüber unfair verhalten?
Dieses Thema ist nicht einfach und wirklich sehr sehr ärgerlich, wenn es einen mal selbst betrifft. Den Link zu ripperhunting.de habe ich mir mal in meine Favoritenliste gespeichert, werde da sicherlich öfters vorbeischauen. Hast Du schon ein ungefähres Datum im Auge, wann es damit losgehen soll?
Viele Grüße und nochmals: Respekt vor Deiner Ausdauer!
Gerd